Jeder kennt sie, jeder sieht sie: Auf Bookstagram werden wir fast jeden Tag mit diesen ganz bestimmten Büchern überschüttet, die anscheinend jeder liest und jeder liebt. Auf Empfehlung all dieser Buchblogger (die müssen ja Ahnung haben, denn sie sind schließlich Blogger und lesen viel, haha) kaufen sich bestimmt so einige Follower ein Buch, das sie im Laden sonst nie angefasst hätten. So auch ich. Doch jeder hat einen anderen Buchgeschmack und nicht jede Bewertung ist 100% ehrlich. Ich stelle euch hiermit ein paar Exemplare vor, die mich sehr enttäuscht haben. Vielleicht überlegt ihr euch dann den Kauf eines Buches nochmal genauer – oder seid wenigstens schon vorgewarnt.
Save me von Mona Kasten
So ziemlich jeder sagte mir nach meiner großen Enttäuschung über Begin Again: Es wird Besser. Viel Besser. Aber nein, das wurde es nicht. Vielleicht entspreche ich mit meinen 22 Jahren auch einfach nicht mehr der Zielgruppe, vielleicht bin ich zu alt und zu vernünftig für diese Art von Romantischen Büchern. Sie erinnern mich alle ein bisschen an Disney Filme wie Camp Rock oder Cinderella Love Story und wie sie alle heißen. Fürchterlich oberflächlich und alle mit der gleichen Message: Unscheinbares Mädchen bekommt ihren draufgängerischen Traumprinzen, komme was da wolle.
Mona Kasten ist die wohl sympatischste Autorin, die ich jemals auf einer Lesung getroffen habe! Ich liebe sie wirklich und möchte ihre Bücher mögen – das klappt aber nicht so ganz. Leider erfüllen ihre Bücher nie das Potenzial, welches sie eigentlich besitzen. Viel zu oft hangelt sich die Autorin im Handlungverlauf von Klischee zu Klischee (Natürlich ist ER der reiche, verwöhnte und arrogante Junge, natürlich ist IHRE Familie vom Schicksal hart getroffen worden und natürlich ist SIE die einzige, die ihn verändern kann…)
Ich weiß nicht recht, ob diese Rollenbilder nicht für ein völlig falsches Frauen- und Männerbild bei den jungen Mädels sorgen? Und warum müssen es immer Badboys sein, in die das Mädchen sich verliebt? Es gibt da draußen auch Kerle, die von Natur aus net sind, und die man nicht erst von vorne bis hinten umkrempeln muss. Noch dazu ist der Schreibstil leider langweilig und sehr Mainstream. Es wirkt ein bisschen, als hätte die Autorin das Buch einfach runtergeschrieben und wenig Mühe in schöne Satzkonstruktionen verwendet. Vorteil ist dabei natürlich, dass sich Save me deutlich schneller ließt als so mancher Klassiker. Ich habe exakt einen Abend für knapp 410 Seiten gebraucht. Und ich habe mich immerhin nicht gelangweilt und bin schon interessiert, wie es mit Ruby und James weitergeht. Aber so richtig dem Hype verfallen bin ich definitiv nicht. Ein mittleprächtiges New-Adult-Buch und gut für zwischendurch – mehr aber auch nicht.
EDIT: Save you ist etwas besser als sein Vorgänger und deutlich lesenwerter. Ich habe es bisher aber selten erlebt, dass der erste Band einer Reihe so schwach ist. Diese Reihe ist wirklich nur was für junge Mädels mit einem starken Hang zur Romantik.
Sebastian Fitzek – Passagier 23 und folgende
Wie treue Leser vielleicht wissen, bin ich ein Thriller-Fan der seinesgleichen sucht. Doch durch meinen hohen Konsum dieser Bücher hat sich inzwischen ein relativ hoher Anspruch eingestellt, den kaum noch ein Autor erfüllen kann. Ethan Cross hat seinen Reiz für mich verloren, genauso wie Chris Carter und manchmal sogar Stephen King. Als ich 2014 Passagier 23 mit großer Freude begonnen habe, stelle sich schnell die Ernüchterung bei mir ein, denn Herr Fitzek mutiert zum Sonntags-Autor. Seine Bücher sind nicht mehr schockierend, überraschend und waghalsig – nein sie werden jetzt bei der Genration 50+ beim Kaffeekränzchen diskutiert und von RTL zur Prime Time verfilmt. Passagier 23 ist die weichgespülte Krimi-Version des Traumschiffs. Denn da herrscht inzwischen mehr Dramatik als in diesem Buch. Ich empfehle Freunden inzwischen nur noch seine Erstlingswerke. Ich weiß nicht woran es liegt, denn schreiben kann der Mann! Vielleicht gehen Fitzek die Ideen aus, der öffentliche Druck ist zu groß oder er will sich keine Gedanken mehr darüber machen, ob das Ding jetzt ein Bestseller wird oder nicht, denn das wird er ohnehin. Schade drum. Denn im den Rest der deutschen Krimi-Autoren steht es wahrlich auch nicht viel besser. Ich habe übrigens jedes seiner neuen Bücher auch gelesen, denn meine Mutter ist noch immer ein großer Fan. Kaufen werde ich sie mir aber definitiv nicht mehr.
Chris Carter – Der Kruzifix-Killer
Nachdem Gott und die Welt die Bücher von Chris Carter so hoch gelobt haben, ließ ich mich dazu hinreißen den Kruzifix-Killer zu lesen. Als ich dann aber schon nach den ersten 100 Seiten einen Verdacht hatte, wer der Täter sein könnte, und sich diese Vermutung dann auch immer weiter festigte und am Ende auch noch als wahr herausstellte – da war ich bitter enttäuscht. Sollte eine Krimi-Reihe, die so hoch gelobt wird, nicht auch Überraschungselemente enthalten? Sollte sie den Leser nicht fesseln und rätseln lassen? Die viel zu offensichtlich gestreuten Hinweise waren amateurhaft. Der Schreibstil ist okay, aber nicht herausragend. Die beiden Hauptcharakter Hunter und Garcia werden eher schlecht als recht vorgestellt, der eine ein Weiberheld und der andere ein treuer Ehemann – langweilig und klischeehaft. Gähn!Einer der Folgebände (Death Call) war genauso ernüchternd für mich, daher habe ich beschlossen, diese Reihe erstmal zu meiden.
E. L. James – 50 Shades of Grey
Nein. Einfach nur sein. Schlechter Schreibstil mit grauenhaften Charakteren – ich verstehe wirklich nicht wie man diese Bücher lieben kann. Erklärt mir mal bitte jemand, warum SIE nicht die Dominante sein kann? Wäre doch mal eine nette Abwechslung, oder? Und warum dackelt ER ihr wie ein Welpe hinter ihr her und schnüffelt an ihrem Schritt herum, selbst wenn sie ihn zurückweist? Sorry, aber dieses Bild schoss mir beim Lesen damals sofort durch den Kopf. Ein läufiger Rüde. Nichts anderes ist der ach so charmante Mr. Grey.
Welche Bücher mir dagegen gut gefallen haben, lest ihr unter: Gehypte Bücher auf Bookstagram, die mich überzeugen konnten.
Falls ihr interesse an einem weiteren Teil dieser Reihe habt, schreibt mir gerne oder hinterlasst einen Kommentar. Ich habe im Moment so einige gehypte Instagram-Bücher auf meinem SuB und das ein oder andere wird sicherlich nicht meine Erwartungen erfüllen können.
Legt übrigens nicht jedes meiner Worte auf die Goldwaage. Natürlich sind manche Passagen leicht überzogen, denn beim Lesen meines Beitrags sollt ihr Spaß haben 😉
Und wem weitere Bookstagram-Enttäuschungen einfallen, der darf sie mir natürlich auch gerne in den Kommentaren nennen, damit ich vorgewarnt bin!
Hey, interessanter Artikel. Mir geht es auch oft so, dass ich Bücher, die jeder liest, nicht so toll finde. Aber ich glaube das ist auch wirklich Geschmackssache. Ich zum Beispiel zur mich mit skandinavischen Autoren ziemlich schwer, obwohl die ja Viele echt lieben…
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