Ein Roman, so beängstigend weil er so real erscheint. Schluss mit Horrorromanen und Thrillern, denn der Horror in diesem Buch ist viel beängstigender als Serienkiller und Monster. „Der Wal und das Ende der Welt“ berichtet von einer Zukunft, die mich nicht mehr ruhig schlafen lies.
Der Wal und das Ende der Welt
John Ironmonger
Roman
S. Fischer Verlag
27. März 2019
480 Seiten
22 Euro
ISBN: 978-3103974270
Inhalt
Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.
John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Welt, in der wir leben? Was brauchen wir, um uns aufgehoben zu fühlen? Und was würdest du tun, wenn alles auf dem Spiel steht?
Meine Meinung
Ich hatte etwa 100 Seiten dieses Buches gelesen und begann schon mich zu sorgen. Denn „Der Wal und das Ende der Welt“ beginnt mit der Rettung eines gestrandeten Mannes und dessen Vorgeschichte – und die ist verdammt trocken. Für jemanden wie mich, der absolut gar keine Ahnung von Wirtschaft, Finanzen oder Programmieren hat, war der Schock groß. Ich hatte Sorge, dass es die restlichen 380 Seiten so weitergehen würde. Doch John Ironmonger hat mich komplett auf die falsche Fährte geführt und schon bald entsteht aus einem Programm, dass eigentlich nur die Entwicklung von Aktienkursen vorraussagen sollte, eine Möglichkeit das Ende der Welt vorherzusagen. Entwickler Joe ist der einzige, der sich dank dieses Programmes einer große Katastrophe bewusst ist und nachdem ihn das 300-Seelen-Dorf St. Piran gerettet hat, möchte er sich revanchieren und entwickelt einen Plan. Schon bald entstehen erste Freundschaften, romantische Gefühle für die Frau des örtlichen Pfarrers und der Zusammenhalt zwischen Joe und den Dorfbewohnern wächst. Dann tritt die große Katastrophe so ein, wie es das Programm vorhergesagt hat und alle werden auf die Probe gestellt. Ein kleines Dorf im Süden Englands muss sich vor dem Rest der Welt schützen und ums Überleben kämpfen. Ein spannender Roman, den ich trotz eines holprigen Anfangs am Ende in nur zwei Tagen verschlungen habe. Das Ende war genial und die Botschaft, die dieses Buch vermittelt ist wundervoll. Außerdem konnte mich Ironmonger mit seinem detaillierten Sprachstil und seinem Humor voll und ganz überzeugen.
4/5 Sterne
*Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar*
Liebe Nina,
da hast du mich direkt neugierig gemacht. Das Buch landet doch gleich auf meiner Wunschliste. Denn auch wenn ich von Wirtschaft usw. vermutlich so viel (oder wenig) Ahnung habe wie du, bin ich doch gewillt, darüber etwas mehr zu lernen 😉 Vor allem, wenn das restliche Buch so gut ist!
Viele Grüße
Felicitas
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