„Das Insitut“ ist ein King-Roman, wie ich ihn liebe: Detailliert beschriebene und gut ausgearbeitete Charakter, intelligent verpackte und humorvolle Gesellschaftskritik und eine Story, die selbsr bei fast 800 Seiten nie langweilig wird. Nur Stephen King kann meiner Meinung nach langatmige Gespräche und Beschreibungen so spannend verpacken.
Das Institut
Stephen King
Heyne Verlag
10. September
768 Seiten
26 Euro
ISBN-13: 978-3453272378
Inhalt
In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Eindringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Sie befinden sich im Vorderbau des Instituts. Luke erfährt, dass andere vor ihnen nach einer Testreihe im »Hinterbau« verschwanden. Und nie zurückkehrten. Je mehr von Lukes neuen Freunden ausquartiert werden, desto verzweifelter wird sein Gedanke an Flucht, damit er Hilfe holen kann. Noch nie zuvor ist jemand aus dem streng abgeschirmten Institut entkommen.
Meine Meinung
Dass ich ein echter King-Fan bin, wisst ihr ja inzwischen alle, oder?
Trotzdem bin ich bei vielen seiner neu erschienenen Bücher immer ein bisschen Skeptisch, weil auch hin und wieder mal eine echte Niete dabei war. Aber warum soll man ihm einen Vorwurf machen, der Mann schreibt wie eine Maschine und als Fan kann man sich immer darauf verlassen, dass jedes Jahr mindestens ein Buch von ihm erscheint.
Sein neuestes Wert „Das Insitut“ kann ich euch nicht anders erklären, als damit, dass es mich an Stranger Things erinnert (was komplett absurd ist, wenn man bedenkt dass Stranger Things quasi ein einziger Stephen-King-Abklatsch ist). King greift seine schon oft verwendete und uns z.B. aus „Carrie“ bekannte Telekinses aber auch die Thelepathie auf. Unser Protagonist ist ein hochintelligentes Kind, dass eine dieser Gaben besitzt. Luke heißt er, und Luke gelangt im Verlauf des Buches in das Institut, möchte später daraus auch entkommen. Ein Kleinstadt-Cop spielt hier auch eine Rolle, so viel sei verraten. Soweit wars das dann auch schon mit den Parallelen zwischen Roman und Serie.
Das besondere: King schafft es wie so oft, in seinem Roman eine umfassende Gesellschaftskritik zu äußern, macht nebenbei noch alles Trump-Beführwortern den gar aus und wirft nur so um sich mit wichtigen und moralisch wertvollen Botschaften. Aber eben ohne dabei den Finger zu erheben und langweilig zu klingen, sondern mit seinem ganz eigenen und direkten Humor.
Ich denke, dass sich dieses Buch auch gut für King-Einsteiger eigenen würde, da die für ihn so übliche extreme Gewalt oder Horrormomente hier kaum bis gar nicht vorkommen. Das Institut erinnert sogar an einen Jugendroman und zeigt, dass der Autor durchaus auch mal anders kann. Zum Schreibstil und der Ausarbeitung brauch ich wohl nicht viel mehr sagen als: Gut durchdacht, empisch, unterhaltsam und einfach nur genial! Zum Ende hin hat es dann natürlich doch noch ordentlich geknallt und uns wird ein Ende serviert, das nicht nur schockt, sondern auch nachdenklich stimmt.
Fazit: Lesen! Und zwar sofort.
5/5 Sterne