Je mehr ich lese, desto mehr Rezensionen kann ich verfassen. Mehr Rezensionen, das bedeutet mehr Traffic. Wenn ich aktuelle Trend-Bücher lese, bedeutet das Likes und Reichweite, die mir beim Wachstum helfen. Also möchte ich natürlich auch immer die aktuellsten Bücher schnellstmöglich rezensieren und posten. Doch manchmal wird das zu einer echten Heruasforderung und aus dem Hobby wird ein echter Nebenjob, der nicht nur stressig werden kann, sondern mir auch mal den Spaß am Lesen verdirbt.
Als ich mit dem Bloggen begonnen habe, dann geschah das aufgrund meiner Liebe zum Lesen. Ich hatte Bücher, die ich mit dem Rest der Wet teilen wollte. Ich habe aber gleichzeitig nach neuem Lesestoff gesucht, weil in meinem privaten Umfeld nur wenige gelesen haben. Als Jugendliche habe ich schon rund 10 Bücher im Monat gelesen und dahin wollte ich wieder zurück, sozusagen meinen inneren Bücherwurm wieder zum Leben erwecken.
Mit den Likes kam die Veränderung
Anfangs las ich noch das, worauf ich Lust hatte: Alte Schinken und Reihen, die schon längst „out“ waren, weil jeder sie kannte. Dann griff ich zu meinem ersten „Hyped Book“ und liebte es. „Berühre mich. Nicht“ von Laura Kneidl war neben meinem Bücherregal schließlich das Bild mit den meisten Likes und vielen Kommentaren. Ich fand viele Leser, die dieses Buch auch so toll fanden wie ich und so eine Liebe verbindet.
Ob bewusst oder nicht: Ich begann von da an immer häufiger zu einem Genre zu greifen, dass ich früher niemals auch nur angeguckt hätte: New Adult. Und bis heute bin ich kein 100%-iger Fan dieses Genres. Aber: Es bringt Likes. Viele möchten meine Meinung zu diesen Büchern wissen. Und je öfter ich diese Bücher auf Bookstagram sehe, desto mehr möchte ich sie lesen.
Hypes beeinflussen meinen TBR
Also versuche ich, zusätzlich zu meinem eigentlichen #TBR auch diese beliebten Bücher in meinem Lesemonat unterzubringen. Oft erwische ich mich dann bei der Auswahl eines neuen Buches bei dem Gedanken: Ach, darauf hab ich eigentlich grad gar keine Lust. Aber ich ziehe es dann trotzdem durch, für euch und wahrscheinlich auch für die Klicks. Auch wenn ich mir das eigentlich nicht eingestehen möchte.
Doch immer wieder merke ich, wie dieses: „Du musst dieses eine Buch unbedingt lesen, weil es jeder ließt!“ in mir Druck auslöst. Regelrechter Stress. Wenn ich Mitte des Monats nicht mindestens fünf Bücher gelesen habe, lege ich einen Lesetag ein, um aufzuholen. Weil ich ein schlechtes Gewissen habe. Weil ich auf der einen Seie mein Goodreads-Leseziel erreichen will und weil ich meinen riesigen Stapel an ungelesenen Büchern abbauen MUSS.
Das Hobby wird zum Beziehungsproblem
Aber: Warum mache ich das eigentich? Anfangs dachte ich noch: Lesezeit ist meine Zeit. Doch dieses Gefühl ist mit der Zeit irgenwie verschwunden. Und mein Privatleben leidet darunter. Mein Freund beschwehrt sich regelmäßig, wenn ich mich zum Lesen in mein Lesezimmer verziehe. Er fühlt sich vernachlässigt, und das kann ich verstehen! Und manchmal leidet auch die Uni darunter, weil ich Aufgaben schluderig oder auf den letzten Drücker abgebe, um zu lesen.
2020 soll es besser werden
Deshalb lautet mein Vorsatz für 2020: Weniger Lesen. Ich werde mein Leseziel nicht höher als auf 80 Bücher legen (aktuell sind es 120 Bücher). Ich werde mich von Büchern fernhalten, die alle lesen. Ich werde abwarten, werde mich nicht dem Druck beugen, sie sofort nach ET lesen zu müssen. Ich möchte meine Lesemonate öfter unter Themen stellen. Was im November 2019 unter dem Motto „Alte Bücher neu entdecken“ begann, soll fortgeführt werden. Ich will auch mal wieder zu Büchern greifen, die nicht so oft in unserer Community zu sehen sind. Im Dezember will ich überwiegend Thriller lesen, im Januar nur englische Fantasy-Titel.
Macht ihr euch manchmal auch zu viel Druck und habt das Gefühl, ihr müsst mit dem Strom schwimmen um gut anzukommen? Erzählt es mir.
Eure Nina
Das ist ein ganz toller Post, der mich auf deinen Blog gebracht hat. Ich bleibe auf jeden Fall als Leserin hier und freue mich schon auf die nächsten Posts! 🙂
Mir geht es da ähnlich, wie dir! Ich kann schlecht „Nein“ sagen, wenn ein gehpytes Buch sich dauerhaft vor meiner Nase präsentiert. Früher oder später, meistens eher früher, landet es doch auf meinem SuB. Wenn überhaupt, oder es wird sofort gelesen und gepostet. Die meisten Likes habe ich auch auf Bilder von Mona Kastens Bücher. Es sind sogar 3x so viele, wir auf andere Bilder, was natürlich schon ein immenser Unterschied ist.
Ich versuche auch immer wieder, mir den „Stress“ im Aktuell sein zu nehmen und lese das, worauf ich auch wirklich Lust habe. Und wenn es das neuste Mona Kasten Buch ist, dann ist es eben so, denn die mag z.B. wirklich gerne 🙂
Liebe Grüße,
Lara von https://fairylightbooks.de
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Die Reaktion auf die Bücher von Mona Kasten hatte ich auch. Bis heute bereue ich es, mich dem Hype gebeugt zu haben 😂
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Hey!
Ich kenne das Gefühl total! Generell hat sich mein Leseverhalten so krass verändert. Total schade eigentlich.
Ich habe auch erst ein Video über das Thema gemacht und du hast einige von meinen Gedanken hier auch total getroffen ♥️
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