Eine einsame Insel, eine Hochzeit und viele Geheimnisse. „Sommernacht“ von Lucey Foley klang für mich schon durch den Klappentext wie das perfekte Buch für mich. Und so war es dann auch: Mein Monatshighlight Mai steht jetzt fest!
Sommernacht
Lucey Foley
Thriller
Penguin Verlag
01. März 2021
448 Seiten
978-3328106166
Inhalt
Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert …
Meine Meinung
Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Jede Zeile, jeden Charakter. Die Geschichte, das Setting und die Personen sind so gut ausgearbeitet, dass es ein echtes Fest ist zu lesen, wie am Ende alle Fäden zusammenlaufen. Mein Lieblingscharakter war Hannah – eine tolle und starke Frau, die von (nachvollziehbaren) Unsicherheiten geprägt ist und damit zu kämpfen hat. Sie entwickelt sich grandios im Laufe der Story und geht am Ende noch stärker aus der Geschichte hervor. Eine tolle Frau, die meine echte Hochachtung bekommen hat. Andere Charaktere, wie der Bräutigam und seine Jugendfreunde, waren auch sympathisch, aber sie haben mich durch ihre Worte und taten echt in den Wahnsinn getrieben, weil sie so unvernünftig waren und viel Schabernack im Kopf hatten. Da wäre ich manchmal beim Lesen sehr gerne ausgeflippt und hätte ordentlich auf den Tisch gehauen.
Anfangs haben mich die vielen Charakter, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, etwas verwirrt. Das legte sich aber ziemlich schnell, da jedes neue Kapitel mit dem Namen und der Funktion der Person beginnt, aus deren Sicht sie geschrieben ist. Das erleichtert das ganze enorm, wenn ich also nicht wusste, wer genau Olivia war, dann stand dort immerhin auch noch, dass die die Brautjungfer ist. Eine tolle Hilfe für die Leser*innen. Dieser Roman braucht eine ganze Weile, bis er sich entwickelt. Für mich ging dabei aber nie die Spannung verloren, weil ich nonstop am Miträtseln war. wer wohl das Mordopfer ist. Denn das wird bis kurz vorm Ende nicht aufgelöst und diesen Twist fand ich sehr gut. Weil man nach und nach die einzelnen Personen und deren Geschichten kennenlernt, ist auch der Mord am Ende sehr gut nachvollziehbar (und ehrlich gesagt auch voll gerechtfertigt…). Ein ganz klares Ende gibt es jedoch nicht, denn ein paar Fragen werden noch offen gelassen, sodass man als Leser*in nachdenklich entlassen wird. Da ich offenen Enden liebe, wusste ich diesen Weg sehr zu schätzen.
Für mich ist Sommernacht ein toller Thriller, wie ich ihn so noch nicht gelesen habe. Ein echtes Highlight und sehr zu empfehlen! Auch für alle, die sonst keine Thriller lesen.
5/5 Sterne