Meine Hörbücher im Mai

Ich höre im Monat normalerweise 2-3 Hörbücher – während der Arbeit, beim Putzen, Kochen oder in der Straßenbahn sind sie das bewährte Mittel, um den eigenen SuB abzubauen. Der Mai ist noch nicht ganz zu Ende, aber diesmal habe ich besonders fleißig Bücher gehört (u.a. dank Netgalley.de). Deshalb dachte ich mir: Warum nicht einfach mal ein paar Kurzrezensionen zu meinen gerade gehörten Hörbüchern verfassen. Viel Spaß damit.

Die Mitternachtsbibliothek – Matt Haig

„Die Mitternachtsbibliothek“ liegt schon länger auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) und dank Netgalley konnte ich es jetzt von diesem Stapel in Form eines Hörbuches befreien. Matt Haigs Geschichte um die unglückliche Nora ist ein emotionaler und tiefgründiger Roman, der eine wichtige Message hat. In Nora erkennen wir alle uns wohl mehr oder weniger wieder und wir alle fühlen mit der Protagonistin mit, als sie sich zu einem schwerwiegenden Schritt entscheidet. Die Idee, alle möglichen Varianten seines Lebens erleben zu können, ist faszinierend und erschreckend zugleich. Uns alle quält schließlich die Frage: Was wäre wenn? Hier wird sie beantwortet und die Antwort hat mir gefallen. Das Hörbuch selber wird von Annette Frier meisterhaft gesprochen. Ich liebe ihre Vorlesestimme, die entspannt und emotionale zugleich ist. Ihre Stimme passt super zur Story und zur Protagonistin und das Hören hat super viel Spaß gemacht.

5/5 Sterne

Darum gehts: Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört. 

Such a fun age – Kiley Reid

In „Such fun age“ geht es Alltagsrassismus, Vorurteile und Privilegien. Themen, denen sich viele Menschen heutzutage noch nicht bewusst genug sind. Gleichzeitig werden aber auch die „weißen Retter“ der Schwarzen kritisiert, die angeben sich gegen Rassismus einzusetzen, aber am Ende des Tages nichts tun und selber noch rassistisch handeln (und trotzdem noch versuchen, Profit aus ihrem Handeln zu ziehen). Emira arbeitet als Babysitterin bei einer wohlhabenden Familie und erlebt tagtäglich Situationen, die auf den ersten Blick freundlich wirken, aber trotz gutem Willen noch tief verwurzelten Rassismus enthalten. Für solche Momente sensibilisiert dieser Roman die Leser*innen sehr gut.

Die dreijährige Tochter ist ein kleines Highlight der Story, weil sie so erfrischend und goldig ist. Sie sorgt für einige Lacher und skurrile Situationen und macht dieses ernste Thema sehr leicht verdaulich. Umso erschreckender sind dann manche Aussagen und Handlungen der Personen in diesem Buch. Ein super gutes Buch und ein noch viel besseres Hörbuch. Gesprochen von Britta Steffenhagen macht sie dieses Hörbuch noch viel besser. Ich habe jede Minute genossen und finde die Sprecherin sehr gut gewählt.

4,5/5 Sterne

Darum gehts: Es ist eine richtig gute Party. Es ist voll, die Musik ist laut, die Drinks sind kalt. Emira ist aufgestylt und feiert richtig ab. Da bekommt die Afroamerikanerin einen Anruf von Alix. Ob sie wohl spontan auf die kleine Briar aufpassen könne? Emira liebt Briar, und sie braucht den Job als Babysitterin. Wenig später hängen die beiden in einem riesigen Supermarkt ab und albern herum. Doch einer der Sicherheitsleute macht ihnen Stress. Eine junge Schwarze, mit einem kleinen weißen Mädchen? Es kommt zu einem Tumult. Der Mann unterstellt Emira, Briar entführt zu haben, Kunden mischen sich ein, ergreifen Partei, jemand filmt das Ganze.

Alix versucht in den folgenden Wochen „die Sache mit dem Supermarkt“ wieder gut zu machen. Doch wie sie es auch anfängt, es geht alles immer schief. Dabei hat sie doch so gute Absichten! Die Dinge werden nicht weniger kompliziert, als das Supermarkt-Video online und viral geht.

Der erste letzte Tag – Sebastian Fitzek

Der erste Roman von Fitzek, bei dem es sich nicht um einen Thriller handel (und das steht auch fett im Titel). Vielmehr soll das hier ein humorvoller Roman sein. Der Einstieg war für mich etwas holprig, weil gerade zu Beginn der Story Fitzek nur so mit Flachwitzen um sich schmeißt. Die Handlung an sich ist auch eher mittelmäßig, recht vorhersehbar und nicht wirklich originell. Der Schreibstil ist wie gewohnt auf einem lockeren und gut lesbaren Niveau. Auch als Hörbuch kann man dies Geschichte also locker nebenbei verfolgen, ohne sich großartig konzentrieren zu müssen. Alles in allem eine nette Geschichte, für mich waren aber die ganzen Stereotype ein rotes Tuch und viele Witze waren nicht so mein Ding.

2,5/5 Sterne

Darum gehts: Livius Reimer macht sich auf den Weg von München nach Berlin, um seine Ehe zu retten. Als sein Flug gestrichen wird, muss er sich den einzig noch verfügbaren Mietwagen mit einer jungen Frau teilen, um die er sonst einen großen Bogen gemacht hätte. Zu schräg, zu laut, zu ungewöhnlich – mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Welt überfordert Lea von Armin Livius von der ersten Sekunde an. Bereits kurz nach der Abfahrt lässt Livius sich auf ein ungewöhnliches Gedankenexperiment von Lea ein – und weiß nicht, dass damit nicht nur ihr Roadtrip einen völlig neuen Verlauf nimmt, sondern sein ganzes Leben!

Durch die kälteste Nacht – Brittainy C. Cherry

Dieses Hörbuch habe ich über Bookbeat gehört und war hin und hergerissen. Die beiden Sprecher*innen sind leider nicht so mein Fall gewesene, daher hat es etwas gedauert, bis ich das Hörbuch beendet hatte. Die Story selber war auch nicht wirklich mein Ding: Es war eine typische Brittany C. Cherry Geschichte, jedoch ohne den den üblichen WOW-Effekt. Es war diesmal sogar zu kitschig für mich, zu vorhersehbar. Die Lovestory entwickelte sich auch etwas zu schnell. Insgesamt eine nette Geschichte aber es fehlte das gewisse etwas.

3/5 Sterne

Darum gehts: Als ich Kennedy Lost das erste Mal nach all den Jahren wieder begegnete, hätte ich sie fortschicken sollen. Ich hätte ihr sagen müssen, dass sie nie wieder zurückkommen soll und dass ich sie nicht wiedersehen will, weil ich sie nicht brauche. Aber dann erkannte ich, dass sie kurz vor dem Ertrinken war, Ich sah, dass sie von Erinnerungen und Schuldgefühlen auf den Grund gezogen wurde. Die Traurigkeit in mir erkannte dieselbe Traurigkeit in ihr, und ich wusste plötzlich, dass nichts auf der Welt mehr zählte, als Kennedy das Gefühl zu geben, dass selbst dieser Teil von ihr es wert ist, geliebt zu werden – auch wenn mein eigenes Herz daran zerbrechen würde… 

All das ungesagte zwischen uns – Colleen Hoover

Dieses Hörbuch habe ich nach ca. 10% abgebrochen. Dazu führten in erster Linie zwei Gründe: Die Sprecherin und der Plot. Die Sprecherin selber war einfach nicht mein Fall, mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Der Plot selber war für mich dann aber das K.O.-Kriterium. Mich hat dieses Buch einfach gelangweilt. Ich konnte weder den Personen noch der Story selber etwas abgewinnen. Ein heißer Bad Boy und ein zerbrechliches Special-Snowflake-Mädel mit einer faden Background-Story (die wir inzwischen ja schon viel zu oft in dieser Art gelesen haben). Hier herrschte mir zu viel unglaubwürdige Dramatik, sodass ich nach etwa einem Viertel das Hörbuch beendet habe. Daher gibts von mir hierfür keine Empfehlung.

Darum gehts: Ein tragischer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben und entlarvt, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen basierte. Gleichzeitig entgleitet ihr ihre Tochter Clara immer mehr: Sie trifft sich heimlich mit einem Jungen, von dem sie weiß, dass ihre Mutter ihn nicht an ihrer Seite sehen möchte. Halt findet Morgan in dieser schweren Zeit ausgerechnet bei dem einen Menschen, bei dem sie keinen Trost suchen sollte …

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