Argylle

Argylle wurde als Blockbuster beworben, der es mit James Bond aufnehmen kann. Sogar das Gerücht ging um, dass das Buch zum Film von Taylor Swift geschrieben wurde. Turns out: war nicht so. Einen Blick ins Buch wollte ich aber trotzdem werfen. Hier mein Fazit.

Argylle
Elly Conway

Thriller
blanvalet Verlag
17. Januar 2024
544 Seiten
18€ Paperback
ISBN: 978-3764508180

Darum gehts

Der russische Milliardär Wassili Federov träumt davon, Russland wieder zu alter Größe zurückzuführen. Als der alte und unbeliebte Präsident zurücktritt, wähnt er seine Zeit gekommen, das Ruder zu übernehmen. Doch um das russische Volk auf seine Seite zu ziehen, bedarf es eines symbolischen Akts. Was wäre, wenn es Federov gelänge, den Russen einen einmaligen Kunstschatz zurückzugeben? Das Bernsteinzimmer! Frances Coffey, die legendäre Chefin des CIA, weiß, dass sie Federovs Machtstreben Einhalt gebieten muss. Sie muss das Bernsteinzimmer vor dem Russen finden. Doch dafür benötigt sie einen ganz besonderen Spion: Argylle – mit einem Rucksack voller Probleme und einer nicht ganz reinen Vergangenheit, aber mit den einzigartigen Fähigkeiten, die benötigt werden, um es mit einem der mächtigsten Männer der Welt aufzunehmen …

Meine Meinung

Hier haben wir es: Das „most overhyped book“ in 2024. Mich hat der Trailer zum Film „Argylle“ bereits sehr angesprochen, also wollte ich vor dem Kinobesuch auch noch das Buch lesen. Ganz unabhängig von dem ganzen Gerede um Taylor Swift hatte ich also einfach Interesse an der Thematik und ich erhoffe mir vom Buch eine Mischung aus Action, Spannung und coolem Humor. Naja, leider konnte das Buch keine dieser Erwartungen auch nur ansatzweise erfüllen. Es ist einfach nichts weiter, als semi-gut gemachtes Marketing für den Film. Ja, es ist ein ganz okayer Thriller mit Agenten und Spionen, aber mehr leider auch nicht. Es ist die Vorgeschichte vom Agenten Argylle, also durchaus interessant wenn man eben den Film sehen will oder den Film gut fand und mehr über dieses Universum erfahren will. Der Schreibstil ist okay, der Plot ist solide. Aber für das was es ist, ist dieses Buch einfach 200 Seiten zu lang. Ich habe (Schande über mich, ich mache sowas sonst nie!) manche Szenen überklettert, weil es sich sooo sehr gezogen hat. Es geht u.a. um das Bernsteinzimmer, eine eigentlich total spannende (aber eben auch ausgelutschte) Thematik, die genau so umgesetzt wird, wie es eben oft passiert. Die Story fängt recht langsam an, endet aber mit einem Knall. Aber der Weg dahin war eben leider recht müßig und ich vertrete die Meinung: Ein gutes Ende macht aus einem mittelmäßigen Buch eben kein gutes Buch. Das Buch ist übrigens aus der 3. Person geschrieben, also eine eher distanzierte Erzählweise, was für mich hier dazu beigetragen hat, dass die Charaktere nicht so greifbar und sympathisch waren.

Alles in allem: wenn man Spionageromane, Mission Impossible, russische Geschichte, unsympathische Helden, eine interessante Teamdynamik und Wettläufe gegen die Zeit mag, ist dieses Buch vielleicht etwas für euch.

Übrigens: Taylor Swift hat dieses Buch definitiv nicht geschrieben. Das war selbst für mich als Nicht-Swiftie sehr überdeutlich. Aber die Person, die im Marketing für dieses Gerücht verantwortlich war, verdient eine Gehaltserhöhung.

2,5/5⭐️

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